Presse

ÖVP legt IG-Milch Steine in den Weg

29.04.07

 

In Salzburg sollten Bauern von Versammlungen abgehalten werden – in Oberösterreich ÖVP-Bauernfunktionär ausgeschlossen
In der ÖVP wird massiv gegen die IG-Milch vorgegangen: die Bauern sollten davon abgehalten werden, zur Versammlung in Michaelbeuern zu kommen.

Die Versammlung in Michaelbeuern vergangene Woche, zu der die IG-Milch eingeladen hatte, war der ÖVP offenbar bereits im Vorfeld ein Dorn im Auge. Von Bauernbund-Funktionären sei versucht worden, die Bauern davon abzuhalten, hinzugehen, wie eine Bäuerin aus Seeham aus sicherer Quelle weiß. Bei einer Weinverkostung mit Armbrustschießen „beim Rosenstatter“ (Schießendoppler-Bauer) in Seeham habe Salzburgs Bauern-Landesrat Sepp Eisl (ÖVP) den anwesenden Bauern gesagt: „Wißt's eh, was ihr tun sollt´s, wenn ihr die Einladung von der IG-Milch bekommt’s – zerreißen!“ – „Es wird massiv gegen die IG-Milch vorgegangen, die ÖVP-Bauernfunktionäre haben wohl Angst, dass ihnen die Felle davonschwimmen, aber daran, dass die Bauern in die ÖVP kein Vertrauen mehr haben, sind sie selber schuld“, zieht die Seehamer Bäuerin ihre Schlüsse daraus.
Abhalten ließen sich die Bauern aber nicht: rund 300 kamen zu Versammlung – es ging um die Gründung von eigenen Erzeugergemeinschaften, um den Genossenschaften etwas entgegenzusetzen. Die Genossenschaften werden von den IG-Milch-Bauern ja scharf kritisiert: es gebe ein genossenschaftliches Milchpreis-Übel, das von den ÖVP-Spitzen gedeckt werde. Ein fairer Milchpreis, wofür die IG-Milch (Interessensgemeinschaft Milch) kämpft, werde damit verhindert.

Wirbel auch in Oberösterreich

In Oberösterreich sorgt der Rauswurf von „Bauernrebell“ Leo Steinbichler nach wie vor für Wirbel. Steinbichler, der sich für die IG-Milch stark machte, wurde, nachdem er als Gründungsmitglied der neu gegründeten IG-Fleisch aufschien, ausgeschlossen. Mit dem Ausschluss aus dem Bauernbund wurde ihm auch das Mandat als Obmann der Bezirksbauernkammer Vöklabruck entzogen, was für Empörung sorgt: „Wo bleibt das freie Mandat – als Obmann ist er von den Ortsbauernobmänner gewählt, nur die könnten eine Abwahl erreichen.“ Der Vorgang scheint aber gedeckt. Nach dem oberösterreichischen Landwirtschaftskammergesetz, ein Landesgesetz, geht das anscheinend. Eine Novellierung ist allerdings schon mehrmals gefordert worden, vom „Unabhängigen Bauernverband“ ist nun erneut ein Vorstoß geplant. Karl Ketter, LWK-Rat der Unabhängigen Bauern in der LWK Oberösterreich: „Ich will versuchen, SPÖ und Grüne dafür zu gewinnen, dann ginge es durch, in der Landesregierung hat die ÖVP ja keine absolute Mehrheit.“

B. G.

Quelle: Salzburger Fenster
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik/lokales/3907/oevp-mit-schweren-geschuetzen-gegen-die_7452.html


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