Presse

Dramatische Situation bei den Ferkelerzeugern

09.05.08

 

Die lange anhaltende Durststrecke der Ferkelbauern scheint kein Ende zu nehmen. Der Obmann der Interessensgemeinschaft von Ferkelerzeugern (IG-Quaff) Franz Schachinger schildert die Lage als äußerst dramatisch. Für ein Qualitätsferkel mit 31 Kilo bekommen Österreichische Bauern ca. 55 Euro. Alleine die Gestehungskosten machen bei gestiegenen Futtermittel- und Energiekosten ca. 65 Euro aus. Pro geborenes Ferkel ergibt dies einen Verlust von 10 Euro pro Ferkel. Die Betriebe leben somit von ihrer eigenen Substanz.

Während man in anderen EU-Ländern wie Holland, Dänemark und Ungarn bereits Hilfsprogramme in die Wege geleitet hat, hofft die Österreichische Agrarpolitik und deren stattlich geförderten Erzeugerorganisationen noch immer auf die Mechanismen des freien Marktes („Angebotsreduzierung wird die Preise verbessern!“)
Dipl. Ing. Hans Schlederer vom Verband bäuerlicher Veredelungsproduzenten meinte in einer Fachaussendung: „In dieser Krise werde sich die Spreu vom Weizen trennen!“ Seiner Meinung nach müssten scheinbar ein Grossteil der Bauern ihre Hoftore schließen, um dann den Verbleibenden bessere Preise zu ermöglichen.
Auf Anfrage an Landwirtschaftsminister Pröll, was er den gegen diese Entwicklung an Maßnahmen vorschlagen wolle, kamen ebenfalls nicht wirklich greifende Antworten.
Ferkelbauern die ihre Produktionskosten nicht decken können, mit Investitionszuschüssen zu unterstützen, ist nur eine Maßnahme die zeigt wie ohnmächtig man der dramatischen Lage gegenübersteht.
Franz Schachinger, selber Ferkelerzeuger mit 250 Zuchtsauen bedauert,dass die Standesvertretung und Agrarpolitik tatenlos zusieht.

Daher wird IG-Fleisch, besonders jetzt im Wahlkampf ihre bereits bekannten Positionen wie folgt klar und deutlich vertreten:

„Klare nachvollziehbare Fleischkennzeichnung!“

„Wo Österreich drauf steht – muss auch Österreich drinnen sein!“

„Kostendeckende Erzeugerpreise laut Vollkostenrechnung!“

„Kein Import von Rindern und Schweinen solange genug österreichische Tiere angeboten werden!“


Die jetzige Gepflogenheit Schweine, Geflügel und Rinder aus dem Ausland zu importieren gefährdet nicht nur die heimische Produktion, sondern ist ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden. Die Folgen sind eine gewaltige Umwelt- und Verkehrsbelastung und Vernichtung vieler regionaler Arbeitsplätze.


Dateien:
LeserbriefWAHLEN_01.pdf
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